057 Lilaste – Saulkrasti – Skulte

Wie die Ortsnamen, so die Abenteuer. Es dauerte keine 3 Minuten, da stand ich schon wieder in der Pampa. Wie die anderen, die den schmalen Trampelpfad getreten hatten, suchte auch ich nach einer Möglichkeit, auf die kleinere Landstraße nach Saulkrasti zu kommen um irgendwie der Schnellstraße auszuweichen. Ich bin gerade bei steilen Böschungen froh über die Bremsen am Wagen, und froh über jedes gesparte Gramm, wenn ich den ganzen Wagen über die Leitplanke hebe.

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Die Tasche und auch die Scheuerstellen am Wagen habe ich heute morgen ausführlich getaped. Das extra starke Klebeband kaufte ich auf dem Zentralmarkt in Riga. Denn immer wenn ich in der Pampa den Wagen durch hohe Sträucher, über Wurzeln und Schotter hinter mir her schleife wie einen Stein (die Räder helfen mir dann nicht) oder wenn ich die unzähligen hohen Bordsteine vorsichtig runter fahre, leidet die Tasche. Seit der Reparatur in Liepaja ist sie wieder wasserdicht und das kann noch wichtig werden in den estnischen Sümpfen.

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Für heute habe ich mir eine kurze Strecke geplant nach dem Hammer gestern. Ich staune, wie wenig mir die gestrigen 45 km in den Knochen hängen. Achtung Schockwarnung: Weiter unten kommt ein Bild von meinem abgenutzten rechten Fuß, wer den nicht sehen möchte, nicht weiter runter rollern! Sicher ist ein Trainingseffekt dabei aber eben auch die langsamere Geschwindigkeit gegenüber meinem Tempo sonst ohne Wagen. Die kurze Strecke dient der Erholung und hat noch einen anderen Grund: Hier endet die parallele Landstraße zur Autobahn.

Ich muß mich versichern, was ich ab morgen machen werde. Strand: scheidet aus, das Meer ist zu stürmisch und der Sand viel zu weich.

Waldwege: scheiden aus, denn es gibt keinen vorgezeichneten Weg und es wäre ein fröhliches Auf und Ab über Berg und Tal.

Beides habe ich heute Abend überprüft.

Bleibt nur die Schnellstraße/Autobahn: Der Vermieter heute sagt auch, es sei die einzige Möglichkeit. Man muß schön links laufen, das ist klar. Vom Gesetz her ist es erlaubt. Es gibt keine andere Straße oder gar Radweg nach Norden! Na, das wird ein Spaß morgen, Abenteur pur!

Mein rechter kleiner Zeh macht Probleme. Eigentlich von Anfang an. Nur Barfußlaufen fand er gut . Nun aber bin ich gestern noch voll gegen einen Bettpfosten gerannt – genau mit diesem empfindlichen Zeh und nach eben den 45 km. Ich warf mich aufs Bett und heulte – beinahe. Jetzt muß ich den ein paar Tage pflegen, sonst steigert er sich womöglich noch. Auch ein Grund für die kurze Strecke heute.


Ich bin mir sicher: die Letten haben das Fahrrad nicht erfunden und den Radweg schon gar nicht. Hier kann man auch nicht mehr mit vielen Einzelfahrern, Paaren oder kleinen Gruppen auf dem Fahrrad rechnen – bis auf Jevgenij waren alle aus Deutschland. Klar, ich traf Helga und Kay-Uwe und auch Wolfgang und Burkhard, die hier hinten unterwegs waren. Aber für alle anderen begann die Reise oder endete in Riga.

Heute großer Waschtag: erstmals seit 8 Wochen tue ich meine Klamotten in eine Waschmaschine! Ansonsten jeden Tag mit unter die Dusche genommen oder in der Ostsee gewaschen. An dieser Stelle paßt ein großes Lob: alle Klamotten von thoni mara sind heil, sehr funktionell bei jedem Wetter und hatten niemals einen schlechten Gruch oder ähnliches. Und ich habe die Wäsche ja nun täglich strapaziert: Schweiß, den Sportholster und den Bauchgurt darüber getragen, ein Shirt geriet mal in die Bremse und schleifte sogar länger auf der Straße mit: alles heil, alles haltbar. Und komfortabel.
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Meine Unterkunft ist super, eine Gästewohnung mit Küche, Bad, Balkonterasse und eben auch Waschmaschine, Spülmaschine, Kühlschrank, WiFi. 30€

4 Gedanken zu “057 Lilaste – Saulkrasti – Skulte

  1. Hoffe dem Zeh geht es heute schon wieder besser !!! Nun sind es doch auch Bergfest nach Tagen ??? Geniessen Sie die restliche Zeit!

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    1. Ja, der Zeh ist etwas abgeschwollen, der wird schon wieder werden. Wenn ich am 2. August in Tallinn sein will, habe ich jetzt noch 37 Tage, in denen ich nach Estland und dort herum laufen kann. Direkt nach Tallinn auf dem kürzesten Weg sind es gerade mal 250km, also 10 Tage. Ich bin mit noch nicht sicher, welche Schleife ich mache, ob nach Saarema oder an den Peipuss See, jedenfalls brauche ich noch ca. 650 km , es ist also sowohl nach der Zeit als auch nach der Strecke nur noch gut 1/3. Danke, daß Sie meinem Blog lesen, ich hoffe es geht Ihnen gut. Herzlicher Gruß!

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  2. Hallo Guido,
    Möchte Dir gerne die gestern gemachten Bilder schicken.
    Bitte e-Mail schicken und ab geht die Post.
    Dnke

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