07 Bretagne Tour Arromanches nach Barfleur en mer

Eine neuer Tag und alles anders: Schon mit dem Frühstück gibt es Werbung für ein Museum zur Operation „Overlord“, der Landung der Aliierten in der Normandie.

Panzer zum Frühstück

Später fahre ich tatsächlich daran vorbei. Kleines Erlebnis: Ich mache dieses Foto und will – noch auf der linken Straßenseite – wieder anfahren, da kommt ein mit Schülern besetzter Bus. Wir wollen uns gegenseitig den Vortritt lassen und rollen langsam nebeneinander her. Ich kann länger in den Bus gucken. Die Kinder haben alle brav ihre Masken auf und reißen die Augen auf und die Handys hoch, als sie die alten Panzer sehen. Das ist schon was anderes als Computer spielen!

Museen werben mit ‚echtem‘ Erleben der Schlacht

Am Straßenrand steht schon mal ein Origial Jeep, als wäre der GI erst gerade ausgestiegen um neue Luckies zu holen.

Alles echt

Ich fahre vorbei am Omaha Beach und Utah Beach, steht auf den Schildern zu den Stränden. Dieses Museum hier hat einen neue gestalteten Pizza Drive-In (heißt ja in Amerika Drive – through).

Erinnerung zweitrangig

Diese Kreuzung mit dem „Toten Soldaten“ hat mich Wirklich berührt.

Helm ab für die toten Soldaten

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Außerdem neu: Das Konzept ‚Tarte + Cafe‘ funktioniert nicht mehr richtig. Die Bäcker (Boulangerie / Patisserie) haben zwar Tartes aber keinen Kaffee. Die Cafés haben keine Tartes. So mußte ich gleich 2x improvisieren – best of both (Pardon Le mieux de les deux).

Das schönste Haus in Quettehou

Vor lauter Gedenken an die Befreiung von Nazi-Deutschland kommen die Gedanken zu – „wie ist es eigentlich sonst so in der Normandie“ – beinah zu kurz. Denn die Gegend ist eigentlich unspektakulär, ich würde nicht sagen „langweilig“. Lauter Kleinode, aber auch die werden seltener.

Kleine Höfe, Ferienwohnungen und Gästezimmer (ohne Telefonnummer oder so)

Die Kirchen sehen aus, als wenn sie dem ärgsten Wetter trotzen würden. Grau und widerstandsfähig.

Kleine Fenster, dicke Mauern, für die Ewigkeit

Noch eine Neuheit auf meiner Reise: Die letzte Nacht hat es durchgehend geschüttet, aber Gott sei Dank, tagsüber kein Regen, auch wenig Wind. So ruhig die Gegend, so ruhig das Wetter. Je mehr ich nach Norden komme, desto mehr Wind weht auf dieser Landspitze im Atlantik. Alles andere wäre jetzt auch komisch. Ich verdränge die Prognose für die nächsten Tage, in denen es sich in allen Gegenden abwechselt, außer hier in unserer Ecke.

Warten wir es ab und fahren darunter durch
Noch was Neues: Radweg Euro Velo 4 ist ausgeschildert und befahrbar

In den letzten drei-vier Tagen habe ich vielleicht 5 Radtouristen gesehen mit ihren bepackten Tourenrädern. Wie die langjährige Politik, so die Menschen. Jedenfalls waren es heute gleich zwei auf einem Bild!

Mit Radtourismus gewinnt man hier keine Wahlen

An die fünfzig Oldtimer kamen mir entgegen, Teilnehmer einer Rallye, beinahe ganz zum Schluß sogar ein Trabant 601 S mit französischem Kennzeichen gefolgt von einem Nachzügler-Peugeot.

Oldtimer-Rallye statt Rad-Tourismus

Mein Ziel war Barfleur. Die kleine Stadt ist perfekt für mich. Nicht zu dicht an den Weltkriegsgedenkorten, an denen die Preise hoch sind, obwohl eigentlich wenig Menschen unterwegs sind. Es sieht aus, als wenn hier eine Folge von „Kommissar Mathias“ gedreht wurde – mit dem schweigsamen Polizisten, der die zähen Fälle in Wales löst. (ZDF Sonntags 22 Uhr manchmal).

Hafenszene in Barfleur

Nicht umsonst heißt es nicht „sur mer“ sondern „en mer“. Der Ort liegt direkt am Atlantik.

Die Häuser bestehen wohl aus einem sehr groben Granit

Ich fand diesen Ort unglaublich typisch und authentisch mit seiner Fischerei und den Atlantik-Tiefs. Die älteren Mauern sind übersäht von Flechten, alles riecht nach Fisch und Algen. Ich hatte so etwas hier erwartet, aber nicht gesehen bisher.

Im Hintergrund La Mer!

Außerdem neu: es gibt kein Zimmer. Auch das Office de Tourisme kann mir nicht helfen. Jetzt istfantasie gefragt, denn es regnet nun doch ziemlich und ich muß irgendwo rein. Ich frage mich durch, aber ehemalige Hotels sind geschlossen oder machen erst im Juli auf, wenn die Franzosen geschlossen in Urlaub gehen. Bei einem Privatvermieter ist keiner zuhause, aber ein Dauergast lungert angetrunken herum. Er hätte gehört, für eine Nacht könnte was frei sein. Auch er kann den Vermieter nicht ans Telefon kriegen. Ich versuche noch eine letzte Alternative, aber auch die sind „complet‘ – ausgebucht. Dann kommt eine Mitarbeiterin und schließ den völlig verrümpelten Eingangsbereich auf. Eigentlich wollte sie nur Klopapier bringen. Sie telefoniert und hinterläßt Nachrichten. Ich brauche nicht nur Fantasie, sondern auch Geduld. Immerhin riecht es nicht komisch in diesem komischen Haus. Die Kollegin und der Mieter trinken die Reste aus den herumstehenden Pastis-Flaschen und rauchen. Dann – doch noch ein Lebenszeichen von dem ‚Patron“. Ja, das geht, ich zahle direkt und bin froh, auch die Ferienwohnung ist ordentlich. Puh, das war knapp.

Reichlich Platz, alles da

Nun kann ich nochmal durch Barfleur laufen und völlig durchnässt eine Bar Restaurant Cafe Brasserie (sie schreiben einfach alles dran) aufsuchen für Fish&Chips, dem Pendant zu ‚Dorz Fritky, Salat‘ in Polen bei meinem Abenteuer Baltikum. Es wird mein Standardessen.

Einfach nur schön, wenn man genug anhat
Halbzeit 7 Tage – 800 km
Buchvorstellung „Abenteuer Atlantik“

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Meine besten Videos in einem guten Film – so sehe ich Island!

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3 Gedanken zu “07 Bretagne Tour Arromanches nach Barfleur en mer

  1. Hallo Guido. Es freut mich, dass du doch noch eine Unterkunft gefunden hattest. Bei uns ist das Wetter immer noch unerträglich heiß. Auf Regen warten wir sehnsüchtig. In 30 Minuten ist das Spiel Deutschland gegen Portugal. LG. Von der Ostsee.

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    1. Lieber Gottfried, hier regnet es seit vorgestern. Heute bin ich die letzten 25 km durch den dichten Regen gefahren. Wieder mit ach und Krach eine Ferienwohnung bekommen (weil ich mich weigerte 152€ für ein Zimmer +15€ Frühstück zu zahlen). Aber alles gut gegangen. Lieber Gruß vom Atlantik an die Ostsee.

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