Jaaa daaas macht die Berliner Luft Luft Luft… mit Ihrem Duft … wo selten was verpufft. Das Lied von Paul Lincke ging mir ständig im Kopf herum, als ich in Berlin für mein Abenteuer Baltikum unterwegs war.
Unterstützt wurde mein „Inneres Radio“ durch ein Graffiti in der Nähe des Lichtenberger Bahnhofs, das ich leider nicht fotografiert habe. Die Buchhändler sollen von meinem Buch erfahren, denn ich will mich nicht nur auf den Webshop und Amzn verlassen.
Los geht es in Mitte, ein besonders schwieriges Pflaster, weil zwar jede Menge Belletristik, viel englische Literatur, Lyrik und Politik angeboten wird. Nur die wenigsten bleiben beim Gebiet „Reise“ in dem ich einsortiert werde.
Auch die kleine Buchhandlung im Karl-Liebknecht-Haus hat kein ausreichendes Interesse.
Aber ich sehe mal wieder all die Plätze, an denen ich früher schon mal war.
Witzige Sprüche und Schlagen vor dem Macha-Teeladen (es gibt warmes Wasser mit dem Hauch von grünem Tee drin – für nur 5€). Vegane Bistrots und 4 weitere Rubriken haben es hier gut:
art fashion gift design – nix „vernünftiges“.
Immerhin, meine Botschaft kommt an: „es kommt Nachfrage, bestellen Sie gern über UMBREIT oder LIBRI und ordern Sie ein Plakat“…
So nimmt in Mitte letztendlich nur die Buchhandlung Sonnenhaus etwas ab und – Gottseidank – der Kulturtempel „Dussmann“.
Ich bekomme den Tipp zum Landkartenhaus „Schropp“, eine Institution unweit vom Bahnhof Zoo.
Da bin ich erfolgreich, aber in Neukölln und Kreuzberg hakelt es weiter. Die meisten sind politische, belletristische, Krimi- , Frauen- , Queer- , oder Kinderbuchläden. Ganz wichtig ist CHATWINS – der Reisebuchladen.
Irgendwie traurig war es in der Oranienstraße in Kreuzberg: 5 oder 6 Buchhandlungen und alle verweisen auf „Kisch &Co“. Die finden mein Buch ganz toll aber sind massiv von der Schließung bedroht – haben nicht mal mehr einen gültigen Mietvertrag.
Es gährt hier, denn die Gentrifizierung schreitet voran. Die Wohlhabenden aus Establishment, Wirtschaft und Politik wollen das „Kiezgefühl“ und mittendrin wohnen, aber in einer highend-sanierten Altbau oder einer schicken Neubauwohnung. Da ist kein Platz für bezahlbaren Wohnraum bewahrende Ureinwohner.
So ziehe ich immer weiter durch die Bezirke.
Immerhin: Für die Sicherheit ist gesorgt.
Am Wochenende bin ich draußen im Grünen bei einem Freund. Ich laufe um und schwimme über der Zeesensee bei Königs Wusterhausen – herrlich!
Moabit, Schöneberg, Charlottenburg … ich schaffe bei weitem nicht alles. Und hin und wieder Ruhe ich mal aus auf dem Marsch durch die Stadt.
Ich muß nich zum Globetrotter nach Steglitz, aber was ist da? Sie machen dicht und eröffnen am 5. Oktober neu ein paar hundert Meter weiter. Da muß ich also nochmal hin.
Allet is nie – irjendwatt is imma.
Ich komme sowieso wieder, denn ich hab eine Lesung in Berlin. 13.10.20 ab 19 Uhr im Kulturbund Ernststraße 14-16 , 12437 Berlin Treptow (Nähe S Baumschulenweg).
https://www.kulturring.berlin/programm
Den Buchverkauf macht die Bücherecke Baumschulenweg mit Ines Krüger. Vielen Dank!
Mir summt das Lied im Kopf herum:
Jetzt erstmal ab nachhause – mit der Bahn über Frankfurt.