Nach einem tiefen, festen Schlaf fühlte ich mich wieder gut. Das wundert mich selbst, denn ich habe keinen Pausentag und auch keinen geplant – keine Zeit, denn ich will es bis zur Bretagne schaffen. Und mir fehlt die Traditionelle Thaimassage, wie ich sie alle paar Wochen bei uns zuhause bekomme. NAN Thaimassage
Hier scheint es das nicht zu geben und Nan hatte es ablehnen müssen, mich vier Wochen zu begleiten für eine tägliche Behandlung . Denn sie macht ja sonst viele Behandlungen pro Tag.

Ich kaufte verschiedene Kuchen aber dort hatten sie keinen Kaffee. in einem Bioladen gab es Kaffee aber deren Kuchen hätte mir nicht geholfen, denke ich (wie soll ich ohne Zucker die Berge hoch kommen). So nahm ich gleich zwei Kaffee und aß ich heimlich das aus der Bäckerei mitgebrachte. Dann holte ich mein Rad aus dem Nachbarladen meiner Vermieterin und ölte mal die Kette und Schaltung.

Und dann Adios, liebes Ehepaar PioV, oder wie auch immer Sie heißen.

Draußen Regen, Kalt, Wind und Berge waren auch zu erwarten. Inzwischen stellte ich mich darauf ein, packte die Schuhe mit in die Arschrakete und zog schon beim Start die Regenjacke über. Offenbar hatte ich „hinter dem Bahnhof“ gewohnt, deshalb sah ich auch nichts vom eigentlichen Zentrum der Stadt.

Ich mußte mich exakt einfädeln, um nicht auf die Autobahn zu kommen, aber auch nicht auf die kleine Nebenstraße, auf die die App mich haben wollte.

Heute wollte ich Höhenmeter sparen und auf der N550 bis Santiago de Compostela bleiben.

Wenn man erstmal raus ist, geht es wieder. Das Gewässer war wie ein Fjord, gehörte mehr oder weniger noch zu einer Bucht des Ozeans. Und je weiter ins Binnenland, desto schmaler wurde es.

In Pontevedra km 31 gönnte ich mir nochmal Milchkaffee , denn dann wurde es ernst und die Steigungen kamen.

Die Nationalstraße N550 durfte abschnittsweise nicht mit dem Rad befahren werden.

Aber das sah ich nicht ein. Für Fahrzeuge mit Motorunterstützung gab es Viadukte und unser einer sollte durch die Täler unten fahren.

Es kam auch keiner und es war wenig Verkehr. In Pontecesur war zwar keine Zäsur (und Ponte heißt ja Brücke, nicht Punkt, der hieße ja Punto) aber ich erwartete schon, daß es ab hier noch mal strammer aufwärts ging. Immerhin führte die Brücke über den Fluss Ulla. Soll mir das was sagen?

Von einem späteren Abzweig war die Brücke viel schöner zu fotografieren.

Wie ich so diesen unnützen Gedanken nachhing, spekulierte ich darauf, wo der ganz große Anstieg kam oder schon mal ein Vorbote auf Santiago. Aber beides ließ auf sich warten.

Nur sehr wenige Pilger waren zu sehen und als endlich der Ortseingang von Santiago näher kam, fühlte man sich eher in der Peripherie von Mailand oder einer anderen Großstadt. Viele Geschäfte, nichtssagende Häuserblocks, Autohäuser, Möbelhäuser, sowas halt. Nunja, hier wohnen auch normale Menschen, hier kommen nicht nur Touristen hin.

Ich stoppte aber nun trotzdem, schaltete meine Uhr aus und fragte beim erstbesten Hotel nach einem Zimmer. Etwas besser als gestern durfte es schon sein (51€ mit Frühstück), von hier war es nicht mehr weit zur Altstadt und dann würde ich vielleicht ja sehen, warum hier alle herpilgerten.
Mein Verein, der 1. FCK hatte mal wieder gewonnen und ich war versucht, mich aufs Bett zu lümmeln und die Zusammenfassung zu gucken. Aber wenn ich schon mal hier war, ging ich doch bei Tageslicht in die sehr schöne und nicht zu bevölkerte Altstadt.

Jede Menge Kirchen, Paläste und viele schöne Gassen boten unendliche Fotomotive.

Auf dem großen Platz ließen sich Fahrradpilger feiern und wurden von Asiaten fotografiert. Auch ich bin ja schon in so manchem Fotoalbum gelandet.

So tauchte ich immer tiefer ein in die große Altstadt, die bis in den letzten Winkel renoviert ist.

Manch interessanter ‚Durchblick‘ bot sich.




Ich fand eine Art Café- Bar-Restaurant mit einfachen Tischen und schneller Bedienung, die hatten Pfannengerichte mit Ei. Super. Während ich nach dem Essen aufreiben Handy herumtippte wurde es schnell dunkel und ich hatte gleich noch einen Nachtspaziergang zurück zum Hotel.

Ich mußte weiter auf die Kamera aufpassen, denn es hörte nicht auf zu regnen.






Heute habe ich die 1000 km voll gemacht.

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