Heute am 23. Juni feiert man im Baltikum unterschiedliche Bräuche zum Mittsommer – Fest. Es wird auch Jannis – Johannes geehrt, der ja morgen seinen Tag hat. In der Nacht gehen in vielen Orten die Feuer an und werden bewacht. Auch in Riga am Ufer der Daugva werden riesige Holzstapel entzündet.

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Es ist das wichtigste Volksfest des Jahres. Die Frauen tragen Blumenkränze, manche Männer auch den traditionellen Eichenlaubkranz. Ich hab mir kurz mal einen ausgeliehen. Stünde mir auch als Sieger eines Rennens nicht schlecht, aber dazu wird es nie kommen.
Die Kränze gibt es an vielen Blumenständen in der Stadt. Auch auf dem großen Zentralmarkt von Riga. Es wimmelt von Leuten an hunderten Ständen.

Die Stadt Riga ist um diese Jahreszeit voll mit Touristen. Mir gefällt das, es ist das andere Extrem, nachdem ich vor ein paar Tagen noch in der Abgeschiedenheit der Wildnis campiert habe.
Auf den Bühnen gibt es unterschiedlichste Musikangebote, vieles ist sehr folkloristisch. Auch die jungen Leute finden das super und es geht insgesamt sehr entspannt zu. Man hatte mich vorgewarnt, es sei wie Karneval, aber das stimmt nicht. Die Leute kommen von einer zurückhaltenden Stimmung gerade mal auf Zimmertemperatur – nach Rheinischen Maßstäben.
Um ein Lied kommt keine Band herum: Die Hymne Ligo Ligo. Ich habe eine Youtube-Link dazu rausgesucht. https://youtu.be/YJndwCWCWGo
Ligo. Die Geschichhe um diese Figur ist mystisch und nicht uninteressant, wer möchte kann das hier nachlesen. http://lyricstranslate.com/de/līgo-ligo-johannislied.html
Ich traf auch wieder die unterschiedlichsten Leute – wieder ein Paar aus Australien, die schon super integriert waren, die hatten brav Ihre Kränze auf. Eine Familie aus Korea, die wollten nur Fotos machen und sofort weiter (wahrscheinlich wieder ganz Europa in sieben Tagen oder so). Herrlich ist es, das alles auf sich wirken zu lassen. Abends saß ich in einem gemütlichen Pavillon, und natürlich gab’s Musik. Die Fruchtbarkeitssymbole an dem Kranz an der Decke würden in Deutschland sofort verboten werden, jedenfalls das eine.