Ein guter Freund brachte mich auf den Trichter – in einem verlängerten Wochenende durch das Elsass am Rhein entlang. Und das machen wir jetzt.

Die Bahnfahrt war sehr entspannt denn ab 9:00 Uhr darf man das Rad kostenlos mitnehmen.

Zunächst Hochnebel und Wolken bei minus 2°, aber wir wußten, es würde sonnig und wärmer. Ab Kaiserslauten war es schon schön.

Wir besorgten uns in diesem Einkaufscenter noch Dinge, die wir vergessen hatten. Und dann suchten wir ab 13:30 den Weg an den Rhein. Es war so, wie wir vermutet hatten: Am Rhein entlang gibt’s einen guten Radweg. 85 km weiter und dann wären wir in Straßburg. Aber so einfach war es nicht:

Wir bekamen schon nach 30 km Kuchenhunger und Kaffeedurst, aber es gab nichts an der Strecke. Ich weckte meinen für Französisch zuständigen Hirnlappen und fragte die Leute, wo es denn wohl einen Kaffee gäbe und womöglich sogar Kuchen. Die Antworten waren vage bis unzutreffend und wir wurden dann ermuntert, eine kostenlose Rheinfähre von Seltz nach Pittersdorf zu nehmen, da drüben auf der deutschen Seite stünden verschiedene Foodtrucks und da gäbe es die tollsten Sachen. Wir machten das und ließen uns rüberschippern. Da war aber kein Truck. Um die Zeit bis zur Rückfahrt totzuschlagen fuhr ich noch weiter und dann kam ein Café wie aus der Zeit gefallen. So etwas haben wir nicht mal mehr an der Mosel: Eiche rustikal in R(h)einkultur! Es sah geschossen aus, bis ich die Klinke drückte, aber sie hatten wirklich geöffnet!

Sie hatten sie hatten 2x Milchkaffee und 2x Käsekuchen für 12,40€ , was will man mehr?

Wieder rüber mit der Fähre mußten wir langsam mal auf Touren kommen, um noch im Hellen einzutreffen.

Ausnahmsweise hatte ich die Route nicht minutiös geplant, denn es gab – untypisch für Frankreich, genug Schilder, um einigermaßen folgen zu können. Allerdings hatte ich den Eindruck, daß wir abwechselnd den etwas längeren aber schöneren Weg am Ufer und manchmal aber auf die direkte kurze Route geleitet wurden. Google kannte beides, aber das hin und her ergab immer wieder Querfahrten und das verunsicherte mich.

Bei einem Zwischenstopp in Gambsheim entdeckte ich zwischen den neueren Häusern auch manche Perle früherer Fachwerkbaukunst.

Wir hatten Zweifel an der Route mit Schildern und setzten fortan ganz auf Google. Das ist hohes Risiko, denn Google weiß wirklich nicht alles. wir mussten ein Stück zurück und dann „nur noch“ am Rhein und Nebenkanälen entlang. Das war etwas abenteuerlich, denn ein massives Gittertor stellte sich uns in den Weg. An den Spuren erkannten wir, daß wir nicht als Einzige da drum herum kletterten. Aber hinterm Zaun ist j a auch noch nicht wirklich gut. Dann fehlte eine Brücke, was der Grund für das Gitter war. Aber es gab eine andere und nach ein Aar Kilometern am anderen Ende der Sperrzone kamen wir tatsächlich problemlos wieder raus.
So hatten wir eine Straße ganz für uns. Aber der Weg zog sich und mündete in einen weiteren tollen Radweg durch den Wald und eine Art Naturschutzgebiet. Es wurde immer dunkler und mit der Dunkelheit kannst h die Kälte zurück.
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Gerade noch rechtzeitig, bevor ich nichts mehr sah, kamen wir in den Radbereich der Stadt und wollten tiefgefroren einfach nur noch ankommen. Das lief super, unser F1 Hotel lag zwar nicht direkt im Zentrum, aber die Tram fuhr vor der Tür ab.

Wir hatten ein tolles uriges Lokal ausgecheckt, aber die Leute standen bis auf die Straße. Alle hatten reserviert und mußten doch warten. Wir schlüpften mit hinein und bekamen tatsächlich einen Platz!

Ich hatte eine Suppe und Käsknöpfle. was sich anhört wie Käsespätzle, war etwas ganz anderes , aber es schmeckte. Zum Schluss noch einen Karamellpudding und ich war wieder hergestellt.

Morgen geht es weiter nach Colmar.

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