Aus einer Laune heraus (oder einem Unbehagen) hatte ich Ende 2010 mal wieder aufgehört zu rauchen und aus einer Laune heraus lief ich an Silvester, am Neujahrstag und am darauf folgenden Tag eine kleine Runde durch den Wald. Das war eine Serie!

Ich beschloss, erstmal so weiter zu machen und vor allem an den Wochenenden zu laufen. So hielt ich mich auch vom Rauchen ab, denn Rauchen und Laufen paßt nicht so richtig zusammen, das ist klar.

Dabei bleibt es bis heute: Im Schnitt 150 mal im Jahr ziehe ich mich rum und gehe raus, um eine Runde zu laufen. So kommen 2500 km pro Jahr zusammen. Nicht ganz, denn bis zur Marke 30.000 km brauchte ich 12 Jahre und 40 Tage. Eigentlich wollte ich diese Marke zur Jahreswende knacken, aber eine Laufpause zuviel (zum Beispiel die durch Corona) war dann doch im letzten Jahr dabei. Aber was sind Zahlen? Ein kleiner Grund, sich zu freuen, wie weit man im Laufschritt eigentlich gekommen ist oder kommen würde, wenn man immer geradeaus liefe.

Genau diese Überlegung war es, die mich meine 4 Monate Sabbatical damals dieses Abenteuer in Angriff nehmen ließen: Immer geradeaus laufen, jeden Tag weiter. Es war das längste Abenteuer bisher und irgendwie der „Lauf meines Lebens“
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Ich führe eine Tabelle seit den Anfängen und das ist gut so: Sie motiviert mich, weiter zu machen, auch wenn die Strecken langsamer und seltener gelaufen werden. Es ist immer noch mein schönstes Vergnügen: Laufen und der heiße Kakao danach. Ich hatte verschiedene Apps, aber darauf ist kein Verlaß, wenn sie plötzlich einen Rappel kriegen und verlangen, daß man das neueste Handy dafür haben muß oder sogar für Grundfunktionen zahlen soll. Zahlen dafür, daß sie die Daten der Läufer:innen sammeln und analysieren und womöglich Erkenntnisse daraus weiter verkaufen.
Aber immerhin: Ich bin bei Strava, laßt uns folgen! Mein Strava Profil
In meinem Alter kann es nicht mehr um schneller, höher weiter gehen, aber es ging natürlich bei den Wettrennen darum. Darum heißt es „Rennen“ und nicht Joggen.

Meine 15 Marathons waren Highlights aber eigentlich nur ein verschwindend geringer Teil meiner Bewegung.

Den Marathon Nizza-Cannes hatte ich als einzigen vergeigt. Am Vorabend aß ich noch eine Zabaione, die zum Feierabend aus der Auslage geräumt worden war. Die stand dort einfach zu lange und drehte mir im Rennen den Magen um. Auch das mußte sein, um weiterhin Demut zu entwickeln vor diesen langen, schnellen Läufen, die dann doch ungesund sind. Aber eben nur die, der Rest des Laufens ist super gesund, auch das Training dafür. Trainingsplan
Der Frankfurt Marathon hatte mich mal so gut fotografiert, daß sie mit mir Werbung gemacht haben. Zufallstreffer!

Ich habe Training stets vermieden, aber klar, machte ich mir so meine Gedanken vor den Rennen. Mein Credo: Laufen lernt man beim Laufen, also einfach nur viel Laufen!

Auch Ultra habe ich versucht. Ja, das hat mir gut gefallen, aber meine Anatomie streikte irgendwann. Naachschicht

Daß man nach einer irgenwie durchgelaufenen und durchgewanderten Nacht sogar neue Kraft schöpft, wenn erstmal die Vögel im Geäst zwitschern, OK. Das laß ich mir noch gefallen. Das ist ein tolles Erlebnis. Aber wenn die Knöchel, Sehmen und Bänder streiken, wenn der Halux sich nach außen beult und heult, da kann man nix machen, außer sich zu quälen. Aber dafür bin ich nicht bereit. Der Körper sollte schon heil bleiben.

Eine super Sache sind auch die speziellen Läufe, bei denen ich war: Halloween-Lauf, Eulenkopflauf oder auch der knackige Brockenlauf. Berglaufen

Vor dem Brockenlauf hatte ich derart Respekt, daß ich Phantomschmerzen bekam. Mein Knöchel war gefühlt faustdick und ich humpelte aufs Klo. Dann morgens am Start in Ilsenburg in der Sonne war alles gut. Aber Respekt war angebracht.

Immerhin, ich schlug mich ganz gut und war wohl der einzige aus dem Hunsrück. Gegen die alten, erfahrenen, zähen Brockenläufer hatte ich eh keine Chance. Es war eine ganz ganz tolle Erfahrung. Wenn ich daran denke, wie ich bergab nochmal richtig Speed aufnahm, um vor der Brockenbahn über die Gleise zu kommen (und nicht warten zu müssen), das war grandios!

Vom Radfahren war ich damals noch weit entfernt. Viel lieber überholte ich an den Steigungen laufend die Radler. Das klappt heutzutage oft nicht mehr, denn die haben meist einen Motor. Zum Rennrad kam ich, weil ich mich irgendwann verletzt hatte durch übertriebene Laufumfänge – die Anatomie, meine Schwachstelle.

Auf dem Rennrad sitzen die Füße in Plastkschuhen wie geschient, die können da gar nicht drin kaputt gehen, die Gelenke darüber aber schon – das ist klar.

So teile ich nun meine Bewegung auf in Laufen in der kühlen Jahreszeit und Radfahren im Sommer. Denn in der Hitze wird mir das Laufen sehr beschwerlich. Laufen bei Wärme

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