Von gestern hatten wir noch eine Stadtbesichtigung offen und wanderten einmal herum um das Zentrum entlang der Kanäle von Straßburg. Eine sehr empfehlenswerte Runde, obwohl sie mit meinen Radschuhen und Fahrrad nicht ideal zu gehen war.

Die unzähligen Brücken spiegelten sich im Wasser wie natürlich auch die restliche Bausubstanz.

Anders als gestern, wollten wir heute dann direkt los. Aber das ging nicht. Wir brauchten eine Radhose und eine Handyhalterung. Schon viel länger als in Deutschland gibt es ja hier den Sportdiscounter Decathlon. Aber die hatten in der Filiale im Zentrum keine Radhosen. Nanu, gibt es da auch Lieferprobleme?

Auch zwei weitere Sportgeschäfte hatten keine. Da half nur, draußen in Geipolsheim in der anderen Filiale vorbei zu fahren. Und so kamen wir um 13 Ihr gerade mal eine halbe Stunde früher los als gestern. Immerhin sollten es nur 66 km bis Colmar sein, so wären wir insgesamt viel weiter vorne und auch abends nicht so spät.

Als wir dann auf der schnurgeraden Strecke nach Süden unterwegs waren, stellte sich eine seltsame Ruhe ein. So wie im Herbst. Eine Ruhe, als wenn die Natur eben nicht weiß, daß sie in den nächsten Wochen – vielleicht schon Tagen – erwachen, die Knospen explodieren, ergrünen und erblühen werden.

Eigentlich hätte es zügig voran gehen sollen, aber bei meinem Begleiter gab es mangels Radhose seit gestern muskuläre Probleme und wir machten hin und wieder Pausen.

Da wären halt Kaffe und Kuchen schön gewesen. Schon gestern mußten wir ja mit der Rheinfähre nach Deutschland übersetzen und in diesem herunter gekommenen Café rasten. Heute gab es gar nichts. Als der Kanal gebaut wurde, gab es die Dörfer woanders schon. Die wurden deshalb nicht umgesiedelt.

Leider wurde nicht eines der alten Schleusenhäuschen umgebaut zu einem Cafe, dabei sind sie meist bewohnt. Wir ergriffen die einzige Möglichkeit, die sich an der Route überhaupt bot: Ein Restaurant nur 600 m weg von der Strecke.

Aber es gab nur Bier, sonst nichts. Es war Karneval heute in der Region, haben wir später auch in Colmar gesehen. Und die Burschen und Mädels tranken sich in diesem Gasthof schon mal warm. Sonst hätten auch sie nicht geöffnet. Da konnten wir uns nur beteiligen, verstanden aber wenig von dieser Szenerie.

Draußen stand ein Truck, auf den die Gesellschaft gleich steigen würde mit lauter Musik, und dann wird sie abgehen, die Luzi.

Wir zogen weiter, was mit je 2 Bier ganz gut ging, bis die Wirkung nachließ und alles noch schwerer wurde.
Wir hielten nochmal an einem Lidl, der nur 1km abseits der Strecke lag. Ich warf zwei Hände voll cashew-Kerne ein und goß mit Orangina nach: Fett, Eiweiß und Zucker ohne den Magen schwer zu belasten.

Gerade noch so mit der Dunkelheit waren wir am F1-Hotel und alles war OK. Schnell noch duschen, umziehen und in die Stadt. Eine Besichtigung mußte erneut ausfallen. wir sahen aber Unmengen von Konfetti auf den Straßen. Da wird der Umzug durchgegangen sein und die Leute mit ihm.

Morgen fahren wir nach Freiburg.
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