Ein kurzer Lauf aber ein großer Schritt für mich: Ich verlasse Russland über die Kurische Nehrung Richtung Nida in Litauen. Vorher noch ein kurzer Blick über das Kurische Haff. Am Horizont sieht man die weißen Dünen der Ostsee auf dieser Seite ins Haff fallen.

An der Landstraße stehen Bernsteinhändler, aber eine Flasche Wasser bieten sie nicht an. Bernstein kann man nicht essen, also uninteressant.

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Dann die Grenze mit dem ersten vorgezogenen Schlagbaum. Ich müsse mit dem Auto kommen oder mit dem Bus – das selbe Spiel wie bei der Einreise. Da kam auch schon eines der wenigen Autos (An der Oblastnummer 39 erkenne ich Kaliningrader – ist auch naheliegend). Sie machen die Scheiben runter und sind sofort bereit, mich mitzunehmen. Marina und Nikolai – ganz toll und herzlichen Dank! Nikolai hatte ein paar junge Jahre in der Nähe von Potsdam gelebt, sein Vater war beim Militär. Er kann deutsch und aber auch englisch. Mein russisch ist längst nicht so gut, aber noch zwei weitere Wochen und ich hätte fluent russisch gekonnt. Die ersten ganzen Sätze kamen schon.
Na jedenfalls nutzen wir die kurze Zeit, um uns auszutauschen. Natürlich mein Abenteuer, aber auch sein Meeting heute in Klaipeda, die rasante Entwicklung der Stadt Kaliningrad… Die Grenzbeamten störten dabei eigentlich etwas. Und wieder gab es diesen magischen Punkt, als die Kontrolleurin meinen Pass drehte und wendete. Ihr schien das Bild irgendwie nicht zu gefallen. Marina und Nikolai mußten sogar den linken Zeigefinger scannen, ich als EU-Bürger brauchte das nicht. Willkommen daheim in Europa! Kaliningrad sollte als Sonderwirtschaftszone ebenfalls der EU beitreten, wenn nicht gar ganz Russland. Da waren wir uns einig. Davon sind wir leider sehr weit entfernt.
Denn was die EU ausmacht, sieht man sofort an der Grenze: alles modern, alles irgendwie proper – auch besser noch als in Polen auf den ersten Blick. Nun liegt sie vor mir: Kurska Neringa.

Nida ist eine Reise wert! Ich war nie in Bullerbü, aber so wird es wohl aussehen. Meine Unterkunft ist eine Art Hostel oder vielleicht Schüler – Landheim, alles aus Holz, als wäre ewig Sommer. Ich habe eine Kammer wie in einer Berghütte oder eben in Schweden.
Der ganze Ort ist derart schön, hier könnte man bleiben. Und das liegt sicher nicht an der EU, hier muß es früher – auch in dunklen Zeiten – schon schön gewesen sein. Man sieht auch die kurischen Wimpel, was wahrscheinlich eine Art Zumpftzeichen der Fischer auf der Nehrung war. Welch ein Unterschied zu den russischen Dörfern auf der Nehrung!
Nicht von ungefähr hatte Thomas Mann hier sein Sommerhaus.
Der Blick durch die Kiefern hinunter aufs Haff hat ihn und auch zahlreiche Maler inspiriert. Geradezu italienisch – malerisch. Der Grundstein für eine Künstlerkolonie Nidden war gelegt.

Unterkunft ZUNDA : https://www.booking.com/hotel/lt/zunda.lt.html

Das ist landschaftlich wirklich wunderschön dieBilder bringen das sehr gut rüber die Kommentere sotreffent u. unterhaltsam weiter so ich bin begeistert.
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Wir sind alle sehr froh, dass Ihre Russland Etappe so gut verlaufen ist und auch dass Sie gut wieder raus gekommen sind. Herzlich Willkommen zurück in der EU 🙂
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Herzlichen Dank für die guten Wünsche, das Abenteuer fühlt sich gut an und ich hab mir hier ein schönes Stück Europa dafür ausgesucht.
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So wie deine Berichte vom russischen Teil der Strecke klingen, ist der Name „Abenteuer“-Baltikum sehr treffend. Davor war es ein Erlebnis. Dir weiterhin alles Gute. Deine Kondition ist bewundernswert. Das wird noch ein super Marathon zum Abschluss! Wir starten morgen nach Usedem. Übermorgen in deinen Spuren nach Hel.
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Ich wünsche Euch eine super schöne und unfallfreie Tour. Hier im Litauische Teil der kurischen Nehrung gibt es sogar Radwege, gut ausgebaut und ausgeschildert! Besser als in Vorpommern und besser als in Polen. Russland hat keine Radwege.
Herzlicher Gruß, Guido
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Toll ,lieber Guido, wie lesen all Deine Kommentare und sind begeistert.
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Das ist ja cool, liebe Hannelore, da freue ich mich. Herzlicher Gruß an die ganze Schweriner Familie!
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