Mein Abenteuer Atlantik Teil 2 – Algarve Bretagne war unglaublich gut. Nicht nur die Aktivität der viele Radkilometer, nicht nur die tausend Eindrücke der Menschen, Landschaften und Kulturen. Sondern ich hatte auch viel Glück. Ich hatte „richtig herum geplant“, von Süd nach Nord und das Wetter wurde nicht nur wegen der Saison sondern auch mit viel Glück immer besser.

Ich blieb unverletzt und gesund, auch wenn ich nach einer Woche mit 2x Sauna und 1x Traditioneller Thai Massage immer noch gestresste Sehnen habe. Na, vielleicht kein Wunder.

Die Rückfahrt von Brest gestaltete sich letztendlich OK, wenn auch nicht ganz ohne Abenteuer.

Pünktliche Abfahrt nach Paris Montparnasse um 6:27. Radgepäck ohne Probleme, auch wenn sie wieder was Neues haben bei der SNCF: Keine Corona-Kontrollen, aber das Gepäck ist verpflichtend zu markieren. Ich klapperte den halben Zug ab, kaum noch jemand führt Stift und Papier mit.

Umsteigen in Paris nach Mulhouse Ville im Elsaß, nicht Köln. Denn da steht ja mein Auto, weil ich die ersten beiden Züge im Wert von 50€ nicht nehmen konnte, Danke nochmal liebe Deutsche Bahn für das „einfach nicht erscheinen ohne Info mitten in der Nacht“! am 3.3.2022!
Aber auch der TGV verspätete sich, nachdem er eine Weile mit über 300 km/h durch die wilde Landschaft der im trüben Morgengrauen liegenden Bretagne ballerte.

Wir kamen so spät, ich brauchte mich nicht zu beeilen. 90 min Umsteigezeit hätte ich gehabt, reichten aber nun nicht, um mit der Metro 4 +14 von Montparnasse zur Gare de Lyon zu kommen.

Aber anders als in Deutschland, wo man dann eben einfach in den nächsten Zug steigt, muß man hier erstmal zur Biletterie und sich ein neues Ersatzticket ausstellen lassen. Und wer, Bitteschön, geht in diesen digitalen Zeiten noch zum echten Fahrkartenschalter? Leute mit komplizierten Problemfällen und Leute mit Handicap, die online nicht klar kommen, der Sprache nicht mächtig sind und ähnliches. Mit denen Stand ich nun wie am Flughafen mit Gängelbändern eingezäunt und wollte gern eingelassen werden in die „Boutique des Grandes Lignes“.

Meine Berechnung stimmte: ein Viertel der Schlange in 12 Minuten, da konnte ich auch den Folgezug vergessen. Irgendwann wurde etwas ausgerufen und ein Teil der Wartenden abgezogen. Ich fragte die Umstehenden, was los sei, aber nun war niemand mehr um mich, der/die französisch/englisch/deutsch konnte. Dann war ich dran bei einer schwer gestreßten Kollegin und ja, leider leider, nicht nur der nächste Zug war weg, eine Stunde später fuhr keiner, also Abfahrt erst in gut zwei Stunden. Sie war „desolée“. Der Tag würde noch lang.

Erstmal was schönes: Ein Restaurant gegenüber, etwas nach links mit der seitlichen Aufschrift „Pizza“ war meins. Ich dachte, damit einem preiswertem Menu du Jour für 65€ zu entkommen. Das hat funktioniert, war aber auch nicht ohne. Ein Omelette für 15€, ein Bier für 9,40€. Nicht schlecht dafür, daß es das preiswerteste war, was man dort bekam.

Aber ich genoß es: Sonne, Flair, was zu essen und etwas Zeit. Mir gefiel die Zwangspause immer besser. Ich hätte sonst überteuerte Erdnüsse im Bordbistrot essen müssen oder meine Riegel.

Der Zug fuhr pünktlich und alles wurde auch auf deutsch durchgesagt, denn wir fuhren bis Basel SBB. Ich stieg eine Station vorher aus in Mulhouse Ville. Meine letzte Frage an diesen Tag war: Steht mein Auto noch das?

Schmutzig, nicht zuletzt vom Saharastaub, aber heil, Luft auf den Reifen, Spiegel noch dran – grandios. Einmal Autowaschen, Tempomat an und das Abendprogramm von SWR2. Alles war gut.
Ich war wieder daheim, wir sprachen noch, bis wir nicht mehr konnten, ich hatte noch einen freien Tag und streckte mich auf dem Bett aus. Herrlich. Erst durch Strapazen und Enthaltsamkeit weiß man, wie gut man es hat und kann den Alltag genießen, wenn der Kaffee duftet und das Holz im Ofen knistert.
Ich sichtete die Fotos von der Kamera auf einem größeren Bildschirm und war begeistert!

Die besten kommen in mein Buch „Abenteuer Atlantik – 4.000 km entlang der Küste Westeuropas“ Es erscheint am 1. Dezember in meinem kleinen Verlag Ampelpublishing.de


Die Landesschau des SWR brachte einen Beitrag mit mir, und das hat natürlich auch viel Spaß gemacht. 5 Minuten im Rampenlicht, das ist viel, wenn es sich im Moment der Aufnahme viel kürzer anfühlt.
Guido Lange – Abenteuer Atlantik im SWR
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Ein Gedanke zu “42 Algarve Bretagne Was bleibt ?”