Wandern oder spazieren gehen ohne Hund ist möglich aber sinnlos. Was aber wenn ich laufen will ? Dann kommt er halt mit!
Dabei hat der Hund eigentlich nur eins zu tun – Fuß gehen, wenns erforderlich oder geboten ist. Das ist – so weiß jeder Hundeführer – gar nicht so einfach. Das muß man üben. Und es gibt noch etwas: Herkommen, wenn befohlen. Das ist nochmal schwieriger und aber natürlich nur erforderlich, falls der Hund überhaupt mal frei laufen darf. Je folgsamer der Hund sich in letzter Zeit gibt, desto größer die Chance, daß er bei freier Sicht in einsamem Gelände auch mal laufen darf. Klappt es nicht, muß er an der Leine gehen. Undzwar an der durchhängenden Leine, nicht an der straffen. Ist die Leine straff, ziehe entweder ich (statt den Hund zu motivieren oder anzuweisen) oder der Hund zieht mich. Das ist natürlich nicht OK – siehe oben- der Hund muß Fuß gehen können.
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Wenn das also klappt hat man seine reine Freude. Klar läuft man damit keine Rekordzeit, die Freude aber ist groß. Obendrein wird man damit beschenkt, daß der ausgelaufene Hund ein wirklich angenehmer Lebenspartner ist, weder nervt noch Blödsinn anstellt. Ich konnte das jetzt drei Tage probieren und die Beziehung zu Charlie, so heißt der Hund, wieder auffrischen. Ist übrigens eine Hündin. Dazu unten ein paar Bilder.
Wie weit der Hund laufen kann und „wieviel und wie schnell gesund ist“, findet man schnell heraus. Bei einem ausgewachsenen Tier kann man da wenig falsch machen. Am besten fängt man mit kleinen Runden an. Ich hatte zunächst den Hund nur auf die kürzest mögliche Strecke von 3,5 km mitgenommen, kam dann wieder zuhause vorbei, „stellte den Hund ab“ und lief meine Runde wie gewohnt. So kann man sich steigern, wie man sich auch selbst steigert. Ein Hund ist trainierbar und wird auch fitter, wenn er läuft.
Es ist natürlich auch eine Frage der Rasse und des individuellen Typs: Unser ist ein Hütehund, ist mittelgroß und gesund, die hat Ausdauer. Nur bei warmem Wetter kommt sie nicht all zu weit und schnell. Das ist übrigens bei mir auch so. Wir passen vom Typ her ganz gut zusammen. Wir sind in den letzten drei Tagen jeweils gut 14 km mit 400 Höhenmetern gelaufen. Für Charlie war das kein Problem. Ich habe heute bergauf etwas geschwächelt. Immerhin, pace nur knapp über 5:30 den km.
Bleibt nur noch die Frage: was mache ich mit den anderen – Autos, Mountainbiker, Spaziergänger, Hunden? Ich halte den Hund straff an der Leine mit dem Befehl „Fuß“ und laufe flott vorbei, möglichst grüße ich dabei noch freundlich. Warum? Je klarer mein Signal ist, daß ich die Situation im Griff habe, desto eher folgt das Tier. Mein Hütehund braucht mich nicht hüten, wenn es keine bedrohliche Situation gibt. Ich selbst versuche die Situation ganz klar mit klarem Befehl und klarem Verhalten durchzuziehen. Bisher immer mit Erfolg. Außerdem will ich ja auch weiterlaufen…. Paßt also alles. (Womöglich werde ich von Experten für meine einfach gestrickte Logik gescholten – Sorry, für mich ist es so. Das geht sicher besser und wissenschaftlich fundierter – klar.)
Letzter Punkt: Auch die anderen Hundehalter sollten ihren Begleiter im Griff haben, also mit klarem Befehl und klarem Verhalten es ihrem Tier leicht machen. Dann geht’s nochmal einfacher, als wenn sie ein kläffendes Bündel mit Gewalt an ihrer Leine davon abhalten, auf uns zu zu stürzen.
Was ich schlimm finde: Leute, die mit ihrem Hund nicht rausgehen. Und Leute, die mit dem Fahrrad fahren und den Hund nebenher laufen lassen. Beides ist zumindest für das Tier nicht gesund!