Heute tue ich mich schwer mit der Nennung des Zielortes, den ich jetzt mit Osvalki Strand festgelegt habe, nördlich von Jurkalne. Denn ich wollte an einem günstigen Punkt in der Pampa (also mit Zelt) übernachten, an dem die Bundesstraße P111 dicht am Meer entlang führt. Das mit der Straße ist hier ideal, zumal sie heute asphaltiert und mit wenig Autos besetzt ist – klar, ist Sonntag und hier ist ohnehin nix los.

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Unterwegs komme ich auf der Straße auf hügeliges Terrain und überquere einen wildromatischen Fluß in ziemlich großer Höhe.

Es ist warm heute und da rettet mich mal wieder ein kleiner Laden. Die heißen hier veikhals und haben gnadenlose Öffnungszeiten, teilweise 7:00 – 23:00 an 7 Tagen die Woche, OK – Sonntags nur bis 22 Uhr als kleines Zugeständnis an den Tag des Herrn. Hier gibt es Minaralwasser, Limonade, noch einen Joghurt für heute Abend, lose Kekse nach Gewicht – genial! + eine bestimmte Eissorte, die unglaublich lecker ist. Ich weiß nicht ob sie auch Lebensmittel drin haben, es schmeckt einfach nur geil. 375 Kalorien, das reicht für weitere 5km. Es wird langsam zum Grundnahrungsmittel.
Seit vorgestern bin ich ganz erpicht aufs Zelten am Strand und mit dem Meer einschlafen. Vorher mußte ich noch als kleines Abenteuer für Zwischendurch einen kleinen Bach überwinden – auf einer Brücke, die aus morschen Birkenästen gebaut wurde. Das bringt der Wunsch nach Einsamkeit so mit sich, daß eben kein Weg hinführt.

Danach noch ein kurzes Stück durch den Mückenwald und ich hatte meinen Platz. Links der Düne mein Wagen, rechts der Düne das Meer. Am Meer zog es gewaltig, hinter der Düne war es ziemlich warm. Ein suuper Platz.
Die Mücken rochen entweder noch das Gift von vorgestern (ich könnte vielleicht geringer dosieren) oder sie gingen mich aus anderen Gründen heute nicht großartig an. Na, jedenfalls hatte die Natur für mich sogar extra Schwiegermütterchen gepflanzt, oder heißen sie Stiefmütterchen?

Knaller: Ich war schwimmen! In der Ostsee! Nur 5 Züge und etwas unfreiwillig, aber ja! Eigentlich wollte ich nur halb rein, mich unten rum abwaschen und meine Klamotten ausspülen und dann kam die Welle. Sie riß mich um und es war gar nicht schlimm. Klamotten habe ich festgehalten, das Wasser schmeckt übrigens kaum salzig soweit im Osten.
Ich zog alles an, was ich dabei hab und las am Strand hoch über der Ostsee meinen Krimi, heute kein Sunset, statt dessen zogen Wolken auf.
Nachts kam der Regen und trommelte, nein er trippelte ganz leise aufs Zelt. Das Meer wurde immer wilder, aber dazwischen war die Düne…
