Heute trafen wir uns, um die Bilder zu machen, Laura, Volontärin und Madis, Fotograf der Pärnu Postimees – der Lokalzeitung mit 160 jähriger Tradition. Beide waren echt super, wir hatten unseren Spaß. Sie waren müde, Lokaljournalismus ist ein harter Job. Morgen soll die Geschichte rauskommen – mal schauen.

———————————————————————————————————
ACHTUNG: Nur kurz Werbung für mein Buch: Wer sich und seinen Lauf- und Reise- oder Abenteuerfreunden etwas gutes tun will, holt sich hier das Buch, eBook oder Audiobuch ‚Abenteuer Baltikum‘ – auch auf englisch erhältlich ‚Baltic Adventure‘ http://ampelpublishing.de

Madis machte auch noch ein Video, wie ich ein letztes mal die Rüütli runter lief, der Hauptstraße mitten in der Altstadt, bevor ich die Stadt verließ.
Über die Brücke über den Fluß Pärnu komme ich an die Westküste Estlands. Alle Flüsse, die in die Ostsee kommen, sind am Ende sehr breit und sehr schön. Oft liegt an der Mündung ein Hafen. Der Fluß ist der Grund, warum die Stadt hier gegründet wurde.
Vom Seebad Pärnu mit dem Strand und mondänen Kurhaus habe ich nun nichts gesehen, aber man kann nicht alles haben. Draußen laufe ich über einen frisch gebauten absolut perfekten Radweg bis zu einer kleinen Nebenstraße parallel zum Meer. Was mir in Estland seit der Grenze auffällt : Sie bemühen sich um Radwege und wenn es keinen gibt, wird konsequenter weise eben die Hauptstraße als Radroute ausgewiesen. So weiß man, wie es weiter geht, statt eben einfach im Nichts zu landen und nicht zu wissen, ob es nicht vielleicht doch irgendwie einen (parallelen) Radweg gibt. Im Ausschildern sind sie wirklich besser als ihre Nachbarn.

Mein Ziel ist ein guesthouse am Meer in der Nähe von Lindi. Die Gegend Natur pur.

Es ist zwar keine Anaconda, aber die über einen Meter lange Ringelnatter (nehme ich an) macht schon Eindruck auf mich, bevor sie von der warmen Straße im Gebüsch verschwindet.

Draußen auf dem Land sieht man, wie die Ostsee hier im Osten verändert ist: Sie wird immer mehr zum Süßwassersee, mit seichten Ufern, Schilf und tausenden von Vögeln. Die Ostsee erinnert mich hier an die Süßgewässer Frisches und Kurisches Haff. Hier brüten die Schwäne und Reiter und sitzen als kleine Tupfer im seichten Uferwasser. Ich lasse den Abend mit meinem Stadardessen ausklingen, das ich aus einem 2km entfernten MiniMiniSupermarkt geholt habe (Pelmeni mit Gemüse). Sonst gibt’s hier nix – nur Naturschauspiel.
Unterkunft guesthouse Kipperi: http://www.kipperi.ee
