Heute erreichte ich Tallinn.

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ACHTUNG: Nur kurz Werbung für mein Buch: Wer sich und seinen Lauf- und Reise- oder Abenteuerfreunden etwas gutes tun will, holt sich hier das Buch, eBook oder Audiobuch ‚Abenteuer Baltikum‘ – auch auf englisch erhältlich ‚Baltic Adventure‘ http://ampelpublishing.de

Mein 77. vorerst letzter Lauf auf meinem Weg entlang der Ostseeküste von Stralsund nach Tallinn. Am Sonntag setze ich nach Helsinki über, wo ich am Sonntag in acht Tagen (12.8.) dem #HCM2017 laufen werde.
Kurze Statistik: 95 Tage seit dem 1. Mai unterwegs, davon 77 Lauftage, also 18 Pausentage. 2049 km , das sind 26,6 km pro Lauftag oder 21,5 km pro Tag insgesamt. 220:47 Stunden Laufzeit, das entspricht knapp 9,3 km/h oder knapp 6:30 Minuten pro Kilometer (pace). Da sind auch meine Wandertage drin. Das notiere ich nur für die Läufer, falls jemand das mal machen will, 20km pro Tag hatte ich grob geplant, das kommt so ganz gut hin.
Heute habe ich mehr Leute gesehen, als je an einem Lauftag. In die anderen Städte bin ich anders reingelaufen oder zu einer günstigeren Tageszeit. Heute ging es mitten durch die Stadt und den Verkehr.

Mein Hotel für 39€ pro Nacht sieht auch genau so aus. Gleich nebenan ein Sexshop, ist aber ansonsten kein Rotlichtviertel sondern die Einflugschneise von Tartu und Pärnu, von Süden. Übrigens auch für Flugzeuge, zum Flughafen sind es nur 3km. Die Stadt ist nicht sooo groß 400.000 Einwohner, das ist ein Drittel von Estland. Bei uns wäre das so, als würden in Berlin 27 Mio Menschen leben. Auch für mich ist es sechs Wochen auf dem Land hinter Riga eine Umstellung.

Die historische Innenstadt, die ich morgen genauer erkunden werde, wird im Süden von glitzernden Hochhäusern begrenzt, was total übertrieben ist. Denn ein paar Meter weiter wäre genug Platz, um in die Breite zu bauen. Schicke, sündhaft teure Appartmenthäuser liegen an meiner Straße, da ist mein schrapeliges Hotel eher im Weg.
Es ist auch ein deprimierendes Zimmer. Da hilft nur eins – abends nochmal in die Stadt. Bevor ich völlig überteuert esse, gehe ich in ein Restaurant „Basilikum“ an einem Supermarkt und bekomme ein vegetarisches Nudelgericht für 9€ plus ein großes Glas Leitungswasser.

Zum Ausgleich trinke ich später auf dem Rathausplatz mein bisher teuerstes Bier überhaupt: 7,40€ für ein normales einheimisches Pilsener! Das ist mehr als im hippen Södermalm auf der Terrasse mit Blick auf die Stadt in Stockholm (7€)! Na, das ist auch schon wieder 3 Jahre her.

Für meinen Wirt mit dem schönen Namen Allar Pussepp – Typ kauziger Sparfuchs auf russisch – bin ich als Gast ein Ärgernis. Ich hatte vor 2 Wochen gebucht und mußte damals gleich bezahlen. Als ich heute ankomme, will er nicht daß der Wagen ins Haus kommt. Mit dem Argument, er sei die Unterkunft Nummer 71 auf meiner Reise und bisher gab es keine Beanstandungen, läßt er es dann zu. Seine zusätzlichen Hinweise: Checkout Sonntag 11 Uhr, ab 11:01 Uhr kostet es eine weitere Nacht. Er kassiert jetzt auch noch 40€ Kaution, falls ich was beschädige oder den Schlüssel nicht abgebe. Ich sehe das nicht ein, da sagt er, er hätte ja meine Kreditkartendaten und zöge das Geld jetzt erstmal ein. Am Sonntag bekäme ich es zurück.

Der Knaller: Heute Nacht ist mein Lattenrost zusammen gekracht und kaputt. Ich wechsele in das zweite Bett und beichte per eMail. So habe ich mit Sicherheit meine Kaution gleich in den ersten Stunden meines Aufenthalts verzockt! Draußen erstmals Dauerregen, da werde ich morgen schön ausschlafen.

Unterkunft B&B Rex, Tartu mantee 62, Tallinn

Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Abenteuer Baltikum, lieber Guido. Deine Laufleistung mit Gepäck, die Ereignisse und die vielen Informationen sind überzeugend super. Wir sind begeistert und lesen Deine Berichte gern. Alles Gute und beste Gesundheit wünschen Dir auf diesem Wege
Burkhard und Wolfgang,
die Baltikums – Radler! Und Deine Fans
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Ihr seid echt cool Ihr beiden: jedes Jahr Baltikum und dann immer viele Kilometer! Nächstes Jahr klappt das mir Ruhmu!
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