Ein Rennen ab und zu ist das Salz in der Suppe in meinem Läuferleben. Die erstmalige Auflage des Koblenz Marathon direkt vor der Haustür ist wie geschaffen dafür: Einfach Sonntags früh runterfahren in die Stadt – Anmelden – Loslaufen.
Es ist tatsächlich so einfach, aber diese Bequemlichkeit hat ihren Preis: 55€ + Chipgebühr! Das ist mehr als letztes Jahr auf Staaten Island / NYC. Vielleicht war ja das gute Wetter so teuer, das war perfekt. Morgens kühl und beim Zieleinlauf (zumindest für Halbmarathonis) Sonnenschein. Wer dann noch die zweite Runde lief, dürfte es ganz schwer gehabt haben: Wärme über Mittag und wenige Verpflegungsstellen.
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Wir waren bester Stimmung und Vorfreude, als uns Sunitha aus Bangalore / Indien ansprach. Sie ist extra mit Ihrem Mann von München zum Rennen nach Koblenz gekommen, weil sie die Stadt so toll findet. Sie war schon mal hier und hatte sich da spontan in unsere mittelgroße gemütliche weinseelige Stadt verliebt. Ihr Mann ist aus München, sie wohnen aber zusammen in Indien. Die beiden hatten sich am Start verloren und sie wollte sich an uns orientieren. Wir haben uns unterhalten und die Zeit bis zum (um 10 Minuten verschobenen) Start verging wie im Fluge.
Der Lauf war toll, ich war von „langsam und zäh“ bis Rekordzeit auf alles gleichermaßen eingestellt. Letzteres wurde es dann. In New York letztes Jahr war ich auch nur ein paar Sekunden langsamer, hatte da aber noch vermutet, daß die 13.1 Meilen womöglich nicht korrekt abgemessen waren. Ich lief ein super Rennen und vermute, sogar noch ein paar Sekunden Reserve gehabt zu haben. Denn ich war immer noch an Rande meiner Komfortzone und konnte den Lauf über weite Strecken genießen. Mir war bis zum Schluß nicht ganz klar, ob ich nicht doch einen Tick zu schnell war, scheinbar ja wohl nicht.
Zum Ende hin habe ich immer nur noch überholt, weil es gut lief. Das wohl einzige Rennen bisher, in dem ich die zweite Hälfte schneller war als die erste. An einer Wendeschleife kam uns der Führende entgegen und ich hatte den Eindruck, daß er den Marathon bereits auf der zweiten Runde läuft. Aber nein, die Wendestelle war nahe und auch er lief nur den Halben. Da merkte ich, daß ich relativ weit vorn gelandet sein mußte. Die Plazierung ist für meine Verhältnisse der Knaller: Platz 62 von über 700 Männern.
Die Strecke ist – logisch – auch völlig neu festgelegt und für 5 Jahre gültig vermessen. So glaube ich, daß es den Lauf auch nächstes Jahr wieder gibt. Könnte mir gefallen. Wenn der Zeitpunkt so bleibt, ist er ideal am Beginn der Herbstsaison, lang genug vor dem großen Rennen. In Frankfurt Ende Oktober werde ich auch starten, dann über die volle Distanz.