Laufen im Schnee ist schön, na klar. Ich muß nur erst mal runter von der Ofenbank, den dritten heißen Kakao in der Hand. Das Holz knackt und knistert, Windböen treiben den Schnee am Fenster vorbei… Dann aber der zweite Schritt (der erste war der Vorsatz): Klamotten runter holen und anziehen. Bis letzte Woche hatte ich immer noch kurze Tights kombiniert mit Kniestrümpfen an – das geht gut über Null. Aber jetzt sind wir draußen klar drunter. Ich hab eine gute Auswahl an Klamotten von thonimara. http://www.thonimara.de/ Nur die Mütze ist weg. Nun gut, dann nehme ich die Wollbombe, die ich schon im Baltikum abends aufhatte, wenn’s kühl wurde am Strand. Die hat eine Kollegin mir gestrickt – ähh gehäkelt.
———————————————————————————————————
ACHTUNG: Nur kurz Werbung für mein Buch: Wer sich und seinen Lauf- und Reise- oder Abenteuerfreunden etwas gutes tun will, holt sich hier das Buch, eBook oder Audiobuch ‚Abenteuer Baltikum‘ – auch auf englisch erhältlich ‚Baltic Adventure‘ http://ampelpublishing.de

Wenn ich es nicht besser wüßte, könnte ich denken, daß das jetzt gleich da draußen keinen Spaß macht. Hm, tatsächlich faucht mir auf den ersten Schritten runter in den Wald ein schneidiger Wind ins Gesicht und die Backen werden hart. Dann aber kommen zwei Rampen mit einigen Höhenmetern, nach denen ich oben leicht erwärmt ankomme. Der kalte Wind pfeift aufs neue, aber es ist eine gute Balance zwischen Abtransport der Feuchtigkeit und Abkühlung. Nach gut 3 km bin ich drin.
Die Gedanken schweifen ab und ich laufe mir den Kopf frei. Spaziergänger mit Hund gucken entsetzt wegen meiner dünnen Klamotten, andere grinsen oder gucken leicht sehnsüchtig. Wir Läufer sind eben auch sehr verschieden: Die einen mummeln sich ein und fühlen sich erst bei 25 Grad so richtig wohl, die anderen sind „Kaltläufer“. Oder eben irgendwas dazwischen.
Die Landschaft ist weiß, sauber, unberührt. Als wäre ich der erste Mensch auf diesem Fleck. Das ist bei Schnee das schönste. Das zweitschönste ist der Grip und die Dämpfung im Boden. Man braucht keine gedämpften Schuhe, man kann die dünnen schnellen Treter anziehen.
Ich hole mein Handy raus und versuche, den leichten Schneesturm zu filmen. Dabei fällt das gute Stück in den Schnee. Ist alles drauf auf dem Video hier.
In einem mittleren Abschnitt geht es durch Hühnenfeld, Waldesch und Mariaroth, fast nur bergab. Und dann kommt der Aufstieg + Gegenwind. Da wird’s nochmal richtig schneidend und kalt. Die kalten Böen reißen mich aus meinen Tagträumen. Kilometer 22. Jetzt nur noch einmal bergab nach Hause trotten, dann bin ich zurück.
Es reicht sogar noch für einen kleinen Umweg. Die Eifel wird von eigenartigem Blau beleuchtet, während bei uns im Hunsrück noch der ganz normale grauweiśe Schneehimmel ist.
Von da hinten soll das Tauwetter kommen und der Regen. Da ist mir der Schnee lieber.
Mir gefällt Dein Video😂
LikeLike
Am schönsten ist immer noch in echt. Danke, liebe Anja.
LikeLike
Schnee finde ich doof. Aber das Video ist super – Experimentalfilm. 😉
LikeLike