Ja, ich hätte den gestern viel gelobten Radweg nehmen können, der sich vorbildlich bis Klaipeda zieht. Aber ich scheute die Höhenmeter und die beiden längeren Abschnitte an der Küste bei straffem Gegenwind. So lief ich einfach die Landstraße auf der Haffseite entlang, auch die hatte Hügel dabei, aber das ging gut. Als Radfahrer ist es verboten, die Straße zu nehmen, für Fußgänger keine Angabe. Alle halbe Stunde kam mir eine kleine Blechlawine entgegen, jeweils von der Fähre, sonst war es ruhig. Links und rechts Sanddünen. Das Kurische Haff wird hier immer enger und schon bald sah ich die südliche Vorstadt von Klaipeda mit Hafen und Werft.
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Bis zur Fähre runter nach Smyltine war es die letzten 4km total gut, weil die Strecke wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Heute mein Glückstag! Am Fähranleger hatte ich Zeit, das nasse Shirt zu tauschen, für Fotos und für Eis + Kaffee.
Die Überfahrt dauert hier nur kurz, alle 30 min von 7-21h.
Am Hafen hörte man schon die Vorbereitungen für das Klaipeda Jazzfest. Ich mußte aber erstmal mein Quartier suchen, duschen und essen. In einem typisch Litauische Restaurant gab es preiswerte Hausmannskost, mit viel Kartoffeln, Kartoffelpuffer, Fritten, Bratkartoffeln und der Knaller: auch eine für Hunsrücker ganz bekannte Speise – eine Art DÜppekoche! Hier wurde es übersetzt mit Kartoffelpudding, das ist nicht ganz falsch.
Das Restaurant: Viskas Lietuviskai – hat nichts mit Wiskas zu tun.
Jetzt zum Jazzfest am Hafen. Ich kam gerade noch rechtzeitig zum Soundcheck von Till Brönner. Der Meister war zwar nicht zu sehen, aber seine Combo testete noch (Bass, Gitarre, Saxophon und Klavier).
Danach ging es erst mit dem Lineup los. Eher Bigband – Sound vom Klaipeda Jazz Orchestra mit Solisten aus Spanien und Amerika.
Ich wollte unbedingt Till Brönner sehen, aber es war einfach zu kalt, zu windig und zu spät. Mir ging die Energie raus und ich mußte ins Bettchen.
Unterkunft . Litinterp Klaipeda Guest House : http://www.litinterp.com/en/klaipeda/klp-about-us/
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