Der Lauf heute führte zur Hälfte über Schotterstraße, ganz untypisch ohne Wald links und rechts, deshalb ohne Schatten bei intensiver Sonne. Da bin ich nochmals froh, nicht in den Südwesten Europas gelaufen zu sein, sondern nach Nordosten. Denn dort waren es heute nicht 23 sondern 33 oder 40 grad. Lange Zeit sehe ich nichts als meinen Schatten auf einer staubigen geraden Straße.
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Mich erinnert diese Landschaft auch sehr an Spanien, sogar inklusive dieser kleinen gelben Blumen, die mit dieser kargen Umgebung zurecht kommen.

Der Klassiker wäre dann auch noch ein Ziegenstall in der Einöde. Auf einmal erblicke ich ihn, den Ziegenstall! Die Tiere sehen wesentlich besser ernährt aus, als ihre iberischen Schwestern und Brüder. Sie sind sich nicht sicher, ob sie mir trauen können. Ich stelle den Wagen etwas weiter vorn ab, denn oft bin nicht ich derjenige, von dem die Bedrohung auszugehen scheint, sondern der Wagen. Ein Bock wagt sich weiter vor. Mir scheint, ich hätte den schon mal in einem Fußballstadion gesehen.
Na, das ist doch mal eine schöne Abwechselung, bevor es wieder weiter auf die Piste geht. In Läätsa sehe ich eine Unterkunft, die soll 95€ kosten. Ich bin zwar matt und brauche auch einen Pausentag, aber nicht für so viel Geld. Erstmal will ich zum Supermarkt in Salme (2km weiter) und dann zum Geldautomat (Pangaautomaat), und dann suche ich mir ein Zimmer dort. Das ist nicht ganz einfach. Ich kam auf dem Hinweg vor drei Tagen in Salme vorbei und hatte einen grauen Hotelkasten gesehen, ich konnte den aber im Internet nicht wieder finden. Jetzt hier vor Ort ist alles ausgebucht. Ich muß nach Järve ausweichen in einen „Tourismushof“. Da weiß man nie, was das ist. Es stellt sich als preiswert 30€ und gut heraus. Das gesamte Gelände ist mit großen Holzfiguren ausgestattet und zahlreiche Tiere (Enten, Hasen und Ziegen) laufen teilweise frei herum. Das ist gut, hier bleibe ich – auch morgen für meinen Pausentag.
Unterkunft Järve Turismitalu:
https://www.puhkaeestis.ee/et/jarve-turismitalu
